Zwar werden die Tage zunehmend kürzer, doch bereits in zwei Monaten ist Wintersonnenwende. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage wieder länger.
Am Monatsersten beträgt die Tageslänge (ohne Dämmerungszeiten) im norddeutschen Peine 0 Stunden und 0 Minuten, am Monatsletzten dann 0 Stunden und 0 Minuten.
Anfang Oktober, normalerweise im Zeitraum vom 8. bis zum 10., kann man mit etwas Glück einen Sternschnuppenregen beobachten. Es handelt sich um die Draconiden, die auf den Kometen Giacobini-Zinner zurückzuführen sind. Er verliert auf seiner Flugbahn Staubpartikel, durch die die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um diese Zeit hindurchfliegt. Alle 13 Jahre fliegt die Erde dabei durch dichtere Staubwolken, so dass man dann ein besonders spektakuläres Feuerwerk am Himmel beobachten kann.
Die Flugrichtung der Sternschnuppen liegt von uns aus betrachtet so, dass sie aus dem Kopf des Sternbildes Drache zu kommen scheinen, daher auch ihr Name. Wenn die Staubpartikel mit ungefähr 20 Kilometern pro Sekunde durch unsere Atmosphäre rasen, glühen sie durch die Reibungshitze hell auf und vergehen nach kurzer Zeit.
Der Oktober ist der erste Monat des Winterhalbjahres. Das bedeutet einen um rund 2 Stunden längeren dunklen Nachthimmel. Die Dämmerungsphasen sind im Oktober nur kurz und die Sonne geht jeden Tag ein wenig früher unter.
In östlicher Richtung sind bereits die ersten Sternbilder des kommenden Winters zu erkennen. Der rote Aldebaran, Hauptstern im Sternbild Stier, befindet sich im Osten. Neben dem offenen Sternhaufen der Hyaden sind auch die Plejaden ein lohnendes Beobachtungsobjekt. Ich besitze zwar ein Spiegelteleskop, mit dem ich auch Astrofotografie betreibe. Aber ich habe festgestellt, dass zur reinen Beobachtung dieser Sternhaufen auch schon ein guter Feldstecher ausreicht. Im Gegensatz zu einem Teleskop bietet er ein größeres Sichtfeld, so dass man mehr von der Umgebung erkennen kann.
Direkt unter dem Stier folgt das klassische Wintersternbild Orion mit seinen drei Gürtelsternen und den beiden bekannten Gasnebeln. Auch hier lohnt auf jeden Fall ein Blick durch ein Teleskop oder Feldstecher!
Im tiefen Nordosten steht das Sternbild Zwillinge mit den hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Darüber befindet sich der Fuhrmann mit der gelblich leuchtenden Kapella und weiter darüber der Perseus. Bewegt man sich auf dieser Linie weiter, stößt man auf das "Himmels-W", das Sternbild Kassiopeia.
Am Südhimmel ist zu dieser Zeit das Sternbild Pegasus zu sehen. Wenn nman sich außerhalb einer hellen Stadt befindet und es nicht gerade Vollmond ist, kann man in der Nähe des linken oberen Pegasus-Kastensterns, der übrigens schon zum Sternbild Andromeda gehört, einen schwachen Nebelfleck erkennen. Dieser unscheinbare Nebel ist das am weitesten entfernte Objekt, welches wir Menschen von der Erde aus mit bloßem Auge erkennen können: Der Andromedanebel! Man sollte ihn besser Adromedagalaxie nennen, denn es handelt sich dabei um die Schwestergalaxie unserer Milchstraße und befindet sich rund zweieinhalb Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Diese Galaxie bewegt sich langsam aber sicher auf uns zu und in ferner Zukunft, wenn unserer Sonne bereits das Licht ausgeht, werden der Andromedanebel und unsere Milchstraße zu einer gemeinsamen Super-Galaxie verschmelzen.
Die Sommersternbilder verabschieden sich so langsam vom Himmel und Deneb im Schwan, der zusammen mit Wega in der Leier und Atair im Adler das Sommerdreieck bildet, steht noch am höchsten im Westen.
Wieder vorausgesetzt, dass die Beobachtungsbedingungen stimmen, kann man mitten durch diese Sternbilder hindurch senkrecht zum westlichen Horizont herunter die Milchstraße erkennen.
Am letzten Sonntag im Oktober endet übrigens die Sommerzeit, also nicht die Umstellung der Uhr verpassen! Sie muss von 3:00 auf 2:00 Uhr zurückgestellt werden, folglich hat dieser Tag 25 Stunden und man kann eine Stunde länger schlafen.